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Fragen und Antworten

Stefan Weil edited this page Jul 20, 2020 · 8 revisions

Fragen und Antworten (deutsch)

Wie sicher ist PalMA?

PalMA wurde für den Einsatz in einem Intranet entwickelt, nicht für Rechnernetze mit direktem Zugang aus dem Internet. Ein typisches Umfeld ist das Campus-Netzwerk einer Universität, in dem Benutzer nur nach Anmeldung (über WLAN) Zugang haben. Jede unzulässige Nutzung könnte in einem derartigen Netzwerk über Protokolldateien und IP-Adresse einer Person oder einem festen Arbeitsplatz zugeordnet werden. Trotzdem versuchen wir, PalMA möglichst sicher zu programmieren. Beispielsweise wird der direkte Zugriff auf die Datenbank oder das Upload-Verzeichnis unterbunden, wenn der Webserver so konfiguriert ist, dass er die Datei .htaccess auswertet.

Die Desktopfreigabe nutzt nur einen kleinen Teil des PalMA-Monitors.

Die Desktopfreigabe wird zunächst mit der Originalauflösung angezeigt. Im Extremfall eines kleinen Netbooks wären das 1024 x 600 Pixel, was auf dem PalMA-Monitor, der in der Regel mit FullHD = 1920 x 1080 arbeitet, etwas verloren aussieht. Noch krasser wäre der Unterschied bei einem PalMA-Monitor mit 4K-Auflösung = 3840 x 2160.

Optimal werden Notebooks mit FullHD (die es immer öfter gibt) auf einem PalMA-Monitor mit FullHD angezeigt: beide Auflösungen sind identisch, die Freigabe füllt also den ganzen Bildschirm.

Für alle anderen Fälle hilft die Zoomfunktion in der erweiterten Steuerung. Damit lässt sich die Desktopfreigabe zumindest angenähert auf die richtige Größe bringen. Allerdings werden Änderungen der Anzeige dabei etwas verlangsamt angezeigt, da das Bild noch skaliert werden muss. Insbesondere MAC-Benutzer mit neueren MacBooks können alternativ die Auflösung ihres Bildschirms verändern, was auch zu besseren Ergebnissen führt.

Die PalMA-Station startet sporadisch nicht oder ist plötzlich nicht mehr ansprechbar.

Mit schneller Hardware (bei uns Intel NUC) kann es vorkommen, dass der normalerweise installierte NetworkManager es nicht schafft, die Netzwerkverbindung beim Start korrekt aufzubauen.

Wir haben bei uns das Paket network-manager entfernt und die Netzwerkkonfiguration klassisch vorgenommen:

# cat /etc/network/interfaces
# This file describes the network interfaces available on your system
# and how to activate them. For more information, see interfaces(5).

# The loopback network interface
auto lo
iface lo inet loopback

# The primary network interface
allow-hotplug eth0
iface eth0 inet dhcp

Damit starten die Stationen sehr zuverlässig. Eine weitere Störquelle ist der avahi-daemon - das entsprechende Pakete haben wir ebenfalls entfernt. Vorher konnte es vorkommen, dass eine Stationen mitten im Betrieb spontan beschlossen hat, eine neue IP-Adresse einzustellen (und war dann natürlich nicht mehr erreichbar). Bei rund 30 Stationen kam das etwa einmal pro Woche vor.

PalMA zeigt nur ein Fenster mit einer URL.

Dann ist eine ältere Version des Browsers dwb installiert. Ein Fehler, der erst in neueren Versionen behoben ist, bewirkt, dass eine Instanz des Programms kein zweites Fenster mit einer neuen URL laden kann.

Abhilfe: In der Konfigurationsdatei settings/dwb/settings eine Zeile mit single-instance=false ergänzen, dann umgeht man dieses Problem und jedes Fenster nutzt eine eigene Programminstanz.

Wie kann man in der screensaver.php je nach palma*png unterschiedliche Positionen für den QR Code festlegen?

Die Datei theme/ub-mannheim/lc/screensaver.php lädt zwei Bilder im HTML-Body. Davon ist aber nur eines sichtbar. Jedes Bild hat eine eigene Id, bei uns "Variant1" und "Variant2". Auch der QR-Code hat eine Id "QR-Code". Damit kann man über CSS die Position festlegen:

#Variant2 #QR-Code {
    top: 22%;
}

Das legt die vertikale Position des QR-Codes für Bild 2 ("Variant2") fest. Im Code sieht man, dass wir CSS für bis zu 5 Bilder schon ausprobiert hatten. Für die Anzeige der URL wird die Position ähnlich festgelegt.

Alternativ könnte man natürlich auch das Screensaver-Bild per HTML-Code aus einzelnen Text- und Grafikelementen aufbauen - das erleichtert die Positionierung von QR-Code und URL sehr.

Wie kann man eine PalMA-Station automatisch ein- und ausschalten?

Ein Linux-Rechner lässt sich mit dem Befehl poweroff ausschalten. Man kann diesen Befehl zeitgesteuert durch cron aufrufen. Die UB Mannheim verwendet statt cron das wesentlich mächtigere cfengine, mit dem auch komplexere Szenarien (Feiertage, mehrtägige Schließung) realisiert werden können.

Einschalten lassen sich PalMA-Stationen entweder zu einer festen Zeit per BIOS-Konfiguration oder über Ethernet mit Hilfe von Wake-on-LAN. Die UB Mannheim verwendet auch hier cfengine auf einem durchlaufenden Linux-Rechner, der alle PalMA-Stationen nach bestimmten Regeln per Wake-on-LAN aufweckt.

Maximale Dateigröße beim Upload

Beim Upload größerer Videos ist eine Änderung der PHP Konfiguration und die Erhöhung des Wertes max_filesize nötig. Gleichzeitig ist es erforderlich, das Maximum des Dropzone Konfigurationswertes auf den gleichen Wert zu ändern. Andernfalls kann es zu Wechselwirkungen zwischen den beiden Komponenten kommen und die Datei nicht erfolgreich von PalMA verarbeitet werden.

Probleme durch abgezogene HDMI-Kabel

Abgezogene HDMI-Kabel sind leider eine Unsitte, die gelegentlich vorkommt.

Bei abgezogenen HDMI-Kabeln sind zwei unterschiedliche Fälle zu betrachten:

  1. Kabel wird abgezogen, während PalMA bereits läuft.
  2. Kabel wurde abgezogen, bevor Rechner / PalMA startet.

Im 1. Fall steckt man das Kabel wieder ein, und alles sollte funktionieren.

Im 2. Fall startet Linux trotz fehlendem Monitor die beiden XServer für Desktop 0 (Linux GUI) und 1 (PalMA).

Wenn man sich per ssh mit der PalMA-Station verbindet, dann sieht man mit ps axf die laufenden Prozesse, und in /var/log/Xorg.1.log das Protokoll des XServers für PalMA.

In /var/log/Xorg.1.log sieht man auch, ob beim Start ein Monitor gefunden wurde: für alle vorhandenen Videoausgänge wird die sogenannte EDID angezeigt (z. B. "EDID for output HDMI1"). Falls kein Monitor gefunden wurde, meldet der XServer "Unable to find connected outputs - setting 1024x768 initial framebuffer".

Somit gibt es zwei Probleme: Der XServer stellt eine feste (falsche) Auflösung ein, und er aktiviert keinen Videoausgang. Nachträgliches Anschließen des Monitors ändert das nicht, weshalb der Monitor schwarz bleibt.

Es ist sicher möglich, eine Konfiguration für Xorg zu basteln, die Auflösung und Videoausgang fest vorgeben, so dass der Monitor auch nachträglich angeschlossen werden kann.

Einfacher ist aber ein Rechnerneustart nach Korrektur der Verkabelung, entweder direkt am Rechner per Schalter, per SSH, über die PalMA-Verwaltungsconsole (sofern installiert, Beispiel in theme/ub-mannheim/lc/console.php) oder automatisch.

Werden die Stationen zeitgesteuert nachts ausgeschaltet und morgens per WLAN aufgeweckt, so funktioniert also spätestens dann jede Station mit angeschlossenem Monitor wieder.

Denkbar wäre auch, die /var/log/Xorg.1.log per Skript zu überwachen. Falls kein Monitor gefunden wurde, könnte man den Rechner nach 5 Minuten neu starten, oder man prüft, ob beim Anschließen des Monitors etwas in die Datei protokolliert wird, wartet darauf, und startet erst dann neu.

Ist PalMA eine VNC Applikation?

Technisch ist PalMA eine Web-Applikation, die eine ganze Reihe von anderen Linux-Applikationen verwendet, beispielsweise LibreOffice zur Anzeige von Office-Dokumenten. VNC wird verwendet, um Bildschirminhalte mitgebrachter Geräte (hier insbesondere Notebooks mit Windows, Mac OS X und Linux) anzuzeigen.

Läuft PalMA auch auf ARM-basierten Mini-Rechnern?

Im Vergleich zu Intel-basierten Mini-PCs benötigen ARM-basierte Mini-Rechner viel weniger elektrische Leistung, typisch 2 bis 5 Watt statt 10 Watt.

Mit dem Raspberry Pi 1 läuft PalMA mit Einschränkungen: Office-Dokumente können nicht in vernünftiger Zeit geladen werden, da LibreOffice zu viel Arbeitsspeicher und Prozessorleistung benötigt. Bildschirmfreigabe ohne Zoom ist aber möglich.

Anders sieht das mit dem Raspberry Pi 2 aus. Dank 1 GB RAM und einem 900 MHz Quadcore-Prozessor läuft auch LibreOffice, und man kann eine vollwertige PalMA-Station damit betreiben. Noch besser ist der schnellere Raspberry Pi 3 geeignet.

Noch schneller und damit ebenfalls tauglich für PalMA sind der Raspberry Pi 3 und der Raspberry Pi 4.

Technisch sind alle älteren Modelle des Raspberry Pi auf Full HD Auflösungen beschränkt (was in den meisten Fällen ausreicht). Der Raspberry Pi 4 kann zwei 4K Monitore ansteuern und damit eine gute Plattform für PalMA.

Der MINIX NEO X8-H Plus beherrscht laut Datenblatt auch 4K Auflösungen (zumindest mit 30 Hz), hat 2 GB RAM und ist noch schneller als der Raspberry Pi 2. Tests mit Linux und PalMA stehen noch aus.

Der ODROID C2 ist ähnlich wie der Raspberry Pi 3 (gleiches Gehäuse), aber noch etwas schneller. Er unterstützt 4K Auflösung und CEC und läuft mit Ubuntu. PalMA lässt sich damit gut und preisgünstig betreiben.

Was ist mit AirPlay oder Miracast?

AirPlay ist der von Apple entwickelte Standard für Mirroring per WLAN, Miracast bietet diese Funktionalität für Googles Android.

Beide Protokolle sind proprietär (keine freie Implementierung) und herstellerspezifisch (daher nur bedingt auf anderen Betriebssystemen unterstützt). Sie sind für kleine abgeschlossene Netze wie das heimische Wohnzimmer oder einen Konferenzraum mit bekannten Nutzern gut geeignet, leider aber nicht zum Einsatz in einem universitären Netz mit vielen Studierenden.

Prinzipiell könnte PalMA so erweitert werden, dass es AirPlay unterstützt. Pro Station wären Lizenzkosten zwischen 10 und 20 € zu zahlen. Der Entwicklungsaufwand für diese Erweiterung wäre aber erheblich.