Da die hochschulpolitische Beteiligung unter den Studenten an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg im Allgemeinen und bei der jährlichen Wahl der Vertreter im Besonderen doch etwas verbesserungswürdig ist, hat die Studierendenvertretung 2014 eine Entscheidungshilfe in der Art des bekannten Wahl-O-Mats erstellt.
Als Unterbau wurde der Wahl-Apparat gewählt, da er relativ schlank und einfach zu bedienen ist, die Auswertung in JavaScript auf Clientseite ausgeführt wird (d.h. keine Bedenken bzgl. serverseitige Auswertung der Benutzereingaben) und zudem auch aufgrund Bootstrap bestens für mobile Geräte mit eingeschränkter Anzeigefläche geeignet ist.
Auf verschiedene Anregungen hin wurde die Anwendung erweitert, um bei Bedarf sowohl Erklärungen zu Fragen als auch Begründungen der einzelnen Listen zu den jeweiligen Fragen anzuzeigen.
Die Auswahl der Fragen (Fragenkatalog beigefügt) wurde gemeinsam vom Sprecherrat und den antretenden Hochschulgruppen/-listen erarbeitet. Als Inspiration dienten unter anderem die Wahlhilfen anderer bayerischen Studierendenvertretung (aufgrund der Themennähe), konkret von der Uni Passau sowie Uni Würzburg (die entsprechenden Anwendungen Mat-O-Wahl sowie Wahl-O-Meter sind jedoch inzwischen vom Netz genommen).
Die Anwendung hieß ursprünglich Hochschulwahl-O-Mat, jedoch kam keine 24 Stunden nach der Veröffentlichung eine höfliche (aber bestimmte) Aufforderung der Bundeszentrale für politische Bildung (Inhaber der Marke Wahl-O-Mat), diese Seite umgehend umzubenennen. Wir haben uns deshalb für Hochschulwahlkompass entschieden - und empfehlen dringend, bei einem zukünftigen Einsatz bei der Namenswahl Ähnlichkeiten mit dieser Marke zu vermeiden!
Die Materialien zur Werbung wurden mit Inkscape erstellt und benötigen die freie Schriftart Bebas Neue.
Erfolg: 2014 war die Wahlbeteiligung mit über 13.68% zwar immer noch katastrophal, aber zumindest deutlich besser als 2013 (8.51%). Welchen Anteil diese Anwendung hat ist nicht zu ermitteln, jedoch wurde sie in etwa von 5.000 Besuchern (unique Visitors) besucht - zum Vergleich: wahlberechtigt waren etwa 35.000 Studenten.
Planungstipp: Sollte ein Einsatz der Anwendung angestrebt werden, so sollte rechtzeitig mit der Umsetzung begonnen werden. Der Informatikanteil ist dabei geradezu verschwinden gering: Die Anwendung selbst ist schnell konfiguriert und serverseitig sehr anspruchslos. Die Schwierigkeit ist alle beteiligten Gruppen ins Boot zu bekommen, Fragen zu erarbeiten, die Positionen (und Begründungen) rechtzeitig zu erhalten, und vor allem die Anwendung selbst bei den betroffenen Studenten zu bewerben.